Jeder Trainer hat ja so seine Vorlieben, nicht nur an Trainingsinhalten und -aufbau, sondern auch an Dingen, die einem nicht gefallen. Und da sind uns in den letzten Einheiten ein paar Sachen aufgefallen, die in der Oberstufe angegangen werden müssen. Und da diese Dinge auch unsere DM-Starter betreffen, sind wir sie heute mal etwas energischer angegangen. Das meiste waren kleine Tricks, die die Bewegungen scheinbar vereinfachen, aber völlig unnötig und teilweise sogar schädlich für die Gelenke sind.

z.B.: Vereinfachen der Vor- und Rück-Bewegung durch Schwung holen mit dem Oberkörper oder auch nur dem Kopf, Unterziehen (Verkürzen) mit dem vorderen oder hinteren Fuß, Verkürzen um sich besser abdrücken zu können, Wippen zum Schwung holen und besseren Abdrücken, Wegdrehen des vorderen Fußes (seitliche Belastung des Knies) anstatt über den Fuß zu rollen und das Knie in der natürlichen Richtung zu belasten…
Unnötige Bewegungen wie zu großes Ausholen mit überflüssigen Show-Elementen oder zu kleines / zu kurzes Ausholen, Übermäßige Bewegungen des Oberkörpers (Drehen oder Kippen), Bewegungen im Stand wie zu starkes Beugen des hinteren Beines oder Veränderung des Standes während der Technik, zu weites Herausdrehen (weiter als 45°), nach innen Kippen des Knies, abstehender Ellbogen (falsch und unnötige Belastung des Schulter-Gelenkes)…
Falsche Bewegungen wie zu frühes Strecken des Armes beim Gedan Barai, gleichmäßige Oberkörperdrehung während der Bewegung anstatt mit der Technik (auch Gedan Barai), Stand und Technik nicht synchron (Timing), Verdrehen des Oberkörpers (Schulter vor, Hüfte nicht), Füße mit der Hacke zuerst absetzen…
Falsches Kime oder ganz ohne z.B. Techniken unter Dauerstrom, ganz ohne Anspannung, zu spät oder zu früh gestoppt, Luft angehalten oder falsche Atmung…
Um nur ein paar Beispiele zu nennen, die wir gestern angegangen sind.

Die Techniken waren bewusst einfach gehalten und aus Kata oder Prüfungs-Kombinationen bekannt. Mit ungewohnten und längeren Kombinationen und mit steigender Intensität oder abnehmender Kondition werden solche Sachen dann noch viel auffälliger. Insgesamt war der Leistungsstand aber in Ordnung, wenn auch niemand (die Trainer eingeschlossen) Fehlerfrei ist. Die Spiegelwand haben wir dabei während des gesamten Trainings zur Selbstbeobachtung und -Korrektur genutzt.

Während der Dehn-Pause hat Leo nochmal die Chance genutzt, sich Detail-Tipps für 2 Katas mit zu nehmen.

Zum Schluss gab es noch ein paar Stabilitäts-Übungen: Etappen aus Bassai Dai und Jion auf den Fußballen und Übungen im 2-Punkt Liegestütz.
Wer wollte, konnte heute richtig was mit nach Hause nehmen 😉

Written by Sönke Martens