diesmal keine Erweiterung der Altmetallsammlung. Aber: 5. Platz, angesichts der Konkurrenz ein passables Ergebnis.
Zielort war Lignano an der italienischen Adriaküste, ca. 80 km östlich von Venedig. Der “Italian Job” war eigentlich glänzend vorbereitet: Trainingsform stimmte, Reise und Unterkunft zeitig organisiert, Wetter bestens. Und dann kam die Aschewolke aus Island daher, Hamburg-Venedig by Air Berlin “cancelled” am Mittwochmorgen. Auf Ersatzflug hoffen? 14-stündige Bahnfahrt über Nacht mit dem Unternehmen “Zukunft” antreten? Allein mit dem Auto losheizen? Gott sei Dank ergab sich kurzfristig eine Mitfahrgelegenheit weiterer Teilnehmer aus dem Norden, Abfahrt um 18 Uhr in Hamburg, Ankunft nach zwölfstündigem Non-Stop-Trip um 6 Uhr am Donnerstagmorgen im sonnigen Lignano. Ein Tag Zeit blieb zum Frühstücken in dem kleinen, aber sehr gemütlichen Hotel in 50 Meter Entfernung zum Adriastrand, Einchecken in der in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden WM-Halle, zwei Stunden Nachtschlafnachholen, kurzen Erkunden der vorsaisonalen Tourismuslage, Antreten zur WM-Eröffnung und schließlich – wer hätte das gedacht? – Abendessen “beim Italiener” mit stilechter Pizza …
Am Freitagmorgen ging es pünktlich auf acht Kampfflächen mit den Kata-Wettbewerben (Männer/Frauen, +18 J., +35 J., +45 J.) los. Austragungsmodus in der WUKF-WM war das Punktsystem (fünf KR, höchste und niedrigste Wertung wird gestrichen), 31 Teilnehmer in meiner Disziplin (über 45 Jahre). Leider durften die Wettkampfmatten nicht zur Vorbereitung vor Wettkampfbeginn betreten werden. Diese erwiesen sich als wesentlich dicker und weicher, als bei uns. Also: Wackelgefahr und großes Risiko. Aus dem vorgegebenen Katalog der Pflichtkatas startete ich mit “Empi” in der Vorrunde. Nach der dritten Kombination musste ich schon etwas nachsteuern und Dampf herausnehmen, kleine Unsicherheit nach dem Sprung, aber gut überspielt. Mit 18,3 Punkten landete ich an achter Stelle, aber zumindest sicher in der Zwischenrunde der letzten 16.
Als fünfter Starter in der Zwischenrunde trat ich mit “Gojushiho-Sho” an. Offenbar ganz gut akklimatisiert, lief die Kata wesentlich besser, als in der Vorrunde. Bei höherem Risiko stellte sich aber leider kurz vor Schluss noch ein Wackler ein, der mir zum Verhängnis werden sollte. Mit 21,6 Punkten fühlte ich mich zunächst ganz gut bedient und lag an erster Stelle. Dann kam der Brasilianer Ossiam, der bereits die Vorrunde als Erster abgeschlossen hatte und auch die Zwischenrunde mit 21,9 Punkte anführte. 21,7 Punkte für den Südafrikaner Gaston-Bellegarde bedeuteten Zwischenrang drei für mich vor den letzten beiden Startern. Nicolo (Italien) und Gillespie (England) erhielten beide ebenfalls 21,6 Punkte. Schon wollte ich mich für ein Stechen vorbereiten, leider kam es nicht mehr dazu. In der Unterbewertung (Einbeziehung der niedrigsten bzw. höchsten gestrichenen Bewertung) lagen beide vor mir und qualifizierten sich somit für das Finale der besten Vier, Platz 5 für mich. Das Finale gewann Ossiam (BRA) vor Gaston-Bellegarde (SA), Nicolo (ITA) und Gillespie (ENG). Trotz des denkbar knapp verpassten Finales im Gesamtfeld ein (ganz) gutes Ergebnis.