Heute hatten wir zwei Themen, die eng zusammen hängen und teilweise auch vermischt werden: Bunkai und Selbstverteidigung. Im Bunkai sollen mögliche Anwendungen der Kata gezeigt werden in einer ähnlich sauberen Form, wie im Kihon-Kumite. Natürlich kann daraus Selbstverteidigung abgeleitet werden, wie aus allen Karate-Techniken, aber es ist noch keine Selbstverteidigung. Karate ist immer noch eine Kampfkunst und kein auf SV reduziertes “System”.
In der ersten Gruppe haben wir uns also das Bunkai zur anstehenden Prüfungs-Kata vorgenommen. Dabei sollten wenigstens 2 Kombinationen einmal ohne Partner und einmal als Bunkai mit Partner gezeigt werden. Das sollte gleich selbständig laufen, schließlich haben wir das schon häufig geübt, auch wenn es schon etwas länger her ist. Und ein Thema im Koshinkan ist eben auch, dass man sich selbst mit den verschiedenen Bereichen des Karate beschäftigt. Das hat aber gut geklappt, auch wenn es den einen oder anderen Tipp brauchte. Schließlich war ja auch niemand auf das Thema Bunkai vorbereitet. Das wird in der Prüfung dann bestimmt noch sicherer werden. Zum Schluss haben wir dann zur Selbstverteidigung gewechselt. In der Mittel- und Oberstufe dürfen sich die Sportler die Angriffe und Verteidigungen selbst aussuchen, sie sollten nur nicht zu ähnlich sein und sich nicht nur auf die Verteidigung beschränken, sondern auch den Gegenangriff beinhalten. Dinge wie Verhältnismäßigkeit, Einbeziehen der Umgebung, Agressionsvermeidung etc. sprechen wir im Training an, sind aber nicht Teil der Prüfung.
Dörthe hat mit den Kids nach passenden Team-Zusammenstellungen für die Landesmeisterschaft gesucht, was aufgrund der Altersstruktur gar nicht so einfach ist. Ansonsten heißt es jetzt nur noch, das trainierte auch bei Vollgas umzusetzen.
In der zweiten Einheit ging es nur um Selbstverteidigung und zwar nur um Waffen-Abwehr. Begonnen mit verschiedenen Formen der Stock-Abwehr, über Messer- und Schusswaffen-Abwehr. Dabei kann man nur Wiederholen, dass die Verteidigung gegen Messer oder gar Schusswaffe äußerst schwierig bis unmöglich ist und nur dann in Betracht gezogen werden sollte, wenn Leib und Leben auf dem Spiel stehen. In der Prüfung soll dazu aber etwas gezeigt werden, also müssen wir es auch üben…